Kunsthalle Bielefeld 30.11.2016
Eine Veranstaltung von Bund Deutscher Architekten (BDA) OWL und Pro Grün Bielefeld
Vortrag vom Autor und Blogger Daniel Fuhrhop („Verbietet das Bauen“ oekom-Verlag 2015)
Statements von
Thomas Brewitt, Architekt BDA Bielefeld
Martin Enderle, Beigeordneter a.D., Pro Lutter e.V. und Pro Grün e.V.
Diskussion zwischen den Professoren
Jasper Jochimsen (Hochschule OWL, Beirat für Stadtgestaltung
Bielefeld)
Rolf Westerheide (RWTH Aachen, Städtebau und Landesplanung)
Tilman Rhode-Jüchtern (Uni Jena/ Institut für Geographie, Pro Grün Bielefeld)
Moderator:
Carsten Heil (stv. Chefredakteur der Neuen Westfälischen)
Unsere Städte verändern sich.
Umbau statt Neubau, Bauen im Grünen, Bauen im Bestand, Verdichtung und Nachverdichtung, Konversion, Soziale Stadt, Wohnungskrise, Postwachstum, Transition-Town, Öko-Siedlung, Commons und Share Economy – das sind einige der hundert Stichwörter zum Stadtwandel, immer vor dem Hintergrund der Fragen: „Wem gehört die Stadt?“ und „Wie lautet eigentlich genau das Problem?“
Auch in Bielefeld haben wir es damit zu tun, allerdings oft in hektischen Debatten und bei knappen Mehrheiten, ohne ausgereifte und akzeptierte Leitbilder. Wir zeigen eine Handvoll Beispiel-Bilder aus Bielefeld. Wir nehmen uns zwei Stunden Zeit und diskutieren die Ideen und Werkzeuge.
(www.verbietet-das-bauen.de)
Wenn im Jahr 2016 das Baugesetzbuch geändert wird, nach Jahrzehnten des Redens über Nachhaltigkeit, nach Klimakonferenzen wie wenige Tage zuvor in Marrakesch, und ebenfalls wenige Tage nach der feierlichen Verabschiedung eines Klimaschutzplans 2015, dann sollte man meinen, die Änderungen könnten nur in eine Richtung gehen: Klima schonen, Boden schützen, weniger zersiedeln und weniger versiegeln. Doch genau das Gegenteil trifft zu, denn mit einem Doppelschlag heizt die Bundesregierung die Bauwut vor und in den Städten an. Vor den Städten darf nämlich nun schneller gebaut werden, anders gesagt regelt §13b, dass im Außenbereich das sogenannte beschleunigte Planungsverfahren angewendet werden darf – es wird also einfacher, Äcker und Wiesen in Bauland umzuwandeln, denn man spart sich so unangenehme Dinge wie „die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit und eine Erörterung. Die sonst obligatorische Umweltprüfung kann ebenso entfallen wie Ausgleichsmaßnahmen, und auch lästige Nachfragen seitens der Umweltbehörden sind nicht vorgesehen“, so fasst es Michael Bauchmüller in der Süddeutschen Zeitung zusammen.
Gefragt sind neue Konzepte und neuer Konsens.
Wir brauchen kein Schwarz-Weiß-Denken. Aber wir brauchen eine neue Nachdenklichkeit und Kooperation für ein neues Leitbild.