Grüner Stadtring

Bielefeld war einmal – wie viele alte Städte in Deutschland – eine mittelalterliche Stadt, mit Altstadt und Neustadt und Burg und Wällen und Gräben. Dann kamen die Bombennächte und später die Bagger und Straßenbauer und die Stadt hatte nur noch wenige unverwechselbare Orte, wie z.B. die Sparrenburg. Der alte Grundriss mit den Wallanlagen ist aber noch zu erkennen, z.B. am sogenannten ›Hufeisen‹ um die ehemalige Altstadt.


Der Leiter der Kunsthalle Ulrich Weisner hatte die Idee, diese alten Wälle trotz Asphalt wieder sichtbar zu machen, mit durchgehenden Baumreihen, wie es Joseph Beuys mit der Aktion ›Stadtverwaldung‹ zur ›documenta‹ in Kassel vorgemacht hatte. Pro Grün kümmerte sich um die Spender und legte ein großes Lederalbum im Stadtarchiv auf, in dem die Spender aufgeschrieben stehen – z.B. eine Reihe von Firmen, die für jeden ihrer Lehrlinge einen Baum spendeten. Heute sind die jungen Bäume schon sehr ansehnlich, und man mag sich gar nicht mehr vorstellen, dass hier einmal nur wilde Parkplätze auf Restflächen waren, direkt um die Altstadt.